Tierarztpraxis Lux

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Heimtiere

Fütterungs- und Zahnprobleme  bei unseren kleinen Heimtieren

Kleine Heimtiere erfreuen sich in unseren Haushalten immer größerer Beliebtheit und das nicht nur bei unseren Kindern. Um ihnen gerecht zu werden, sollte man sich bzgl. der Haltung und Fütterung einige Gedanken machen.

Da Kaninchen, Meerschweinchen und Co einen speziellen Kauapparat haben, müssen sie auch speziell ernährt werden. Unsere Heimtiere verfügen z.T. über Zähne, die eine spezielle Zahnwurzel haben und dafür geschaffen sind, ein Leben lang weiter zu wachsen. Das bedeutet aber auch, dass diese Zähne an ihrer Kaufläche abgerieben werden müssen.

Kaninchen machen seitliche Mahlbewegungen der Backenzähne, um blättriges Futter (wie z.B. Gräser) zu zerkleinern. Meerschweinchen und Chinchillas dagegen bewegen ihre Kiefer gegeneinander vor und zurück. 

Diese Form der Futterverarbeitung ist bei den wild lebenden Nagern und Hasenartigen durch das spezielle Futterangebot entstanden. In der freien Natur fressen Kaninchen vor allem verschiedene Arten von Gräsern. Beim Zermahlen dieser Gräser kommt es zum Abrieb der Zähne. Wenn ihre Zähne nicht die Möglichkeit zum Nachwachsen hätten, müssten diese Tiere nach einiger Zeit verhungern. Um unseren Heimtieren in dieser Form ein langes Leben zu ermöglichen, muss die Nahrung möglichst der der wild lebenden Tiere angepasst werden. Wenn nicht genügend Futter angeboten wird, das den Zahnabrieb fördert, werden die Zähne zu lang und bilden auch scharfe Kanten aus, welche die empfindliche Maulschleimhaut verletzten. Außerdem können auch im Bereich der Wurzeln, die tief im Kieferknochen liegen Veränderungen entstehen und z.B. Abszesse zur Folge haben.

Als Futter sollten vor allem Gräser und blättriges (nicht zu grobes) Heu angeboten werden. Dieses ist von seiner Struktur hervorragend geeignet den nötigen Abrieb zu ermöglichen. Verschiedene Salate und Kräuter sind in geringeren Mengen ebenfalls möglich. Dabei sollte aber immer bedacht werden, dass neu eingesetzte Futtersorten erst vorsichtig mit sehr kleinen Mengen gefüttert werden müssen, um keine Verdauungsprobleme hervorzurufen. Wenn überhaupt, sollten Fertigfuttermischungen, z.B. Körnermischungen und pelletiertes Futter nur in ganz geringer Menge angeboten werden. Inzwischen weiß man, dass dieses Futter nur zwischen den Backenzähnen zerquetscht wird und dann abgeschluckt wird. Dabei findet dann kein Abrieb statt. Das gleiche gilt auch für Saftfutter wie z.B. Möhren, Äpfel usw. Auch diese sollten nur in kleinen Mengen verabreicht werden, um den Appetit auf das notwendige Rauhfutter zu erhalten.

Eine Beurteilung der Zähne ist bei unseren Heimtieren leider oftmals schwierig. Die Maulhöhle der Tiere ist so beschaffen, dass man nicht einfach hineinsehen kann.  Einen kleinen Einblick gewinnt man bei der Untersuchung mit dem Otoskop, allerdings ist es nicht möglich, damit in alle Winkel hinein zu schauen. Um die Zähne genauer beurteilen zu können, bedarf es oftmals einer Röntgenuntersuchung des Kopfes und einer genauen Untersuchung der Maulhöhle in Narkose. 

Die Narkose ist wichtig, da Stress und Gegenwehr unter Umständen zu einer größeren Verletzung oder argen Beeinträchtigung des Kreislaufes führen können. Außerdem kann dann gleich im Anschluss eine evtl. notwendige Korrektur der Zähne oder ggf. weitere nötige Behandlung vorgenommen werden.